Montag, 16. Dezember 2013

Jalla

Hallo,
Inzwischen war ja schon Chanuka und die Adventszeit hat begonnen, von der man in Israel nicht ganz so viel mitbekommt, aber dank so einigen Adventskalendern kommen wir doch ein wenig in Weihnachtsstimmung. Das was noch dazu beiträgt ist die jetzige Kälte. Es ist momentan sogar zu kalt, als dass die Klimaanlagen die Räume wirklich warm bekommen.
Aber vor ein paar Tagen war es doch noch sehr sommerlich warm, als wir geleitet von Antje Naujoks, der Beauftragen für Öffentlichkeitsarbeit Neve Hannas, ein Seminar zum Thema Beduinen im Negev hatten.
Wir fingen gemütlich mit einem Frühstück an und gingen zu von uns erarbeiteten Vorträgen zum Thema über. Wir beschäftigten uns mit der Ausgangssituation, Geschichte, sozialer wie auch ökonomischer Lage sowie auch Problemen und Lösungsansätzen.
Wesentliche Probleme sind die Armut, die bis hin zur existenziellen Armut reicht, wie auch Bildungsarmut der Beduinen, Ungerechtigkeit wie aber auch ein starkes Misstrauen von beduinischer und israelischer Seite.
Mit Hilfe von Antje befassten wir uns kritisch mit den behandelten Quellen, um festzustellen, dass jeder Artikel, egal wie wissenschaftlich er zu scheinen mochte, doch eine positionsergreifende Intention in sich hatte. Des Weiteren sind alle Quellen über die Beduinen geschrieben und nicht von Beduinen, sodass der anschließende Besuch Rahats, der weltweit größten Beduinenstadt, uns in ein eigenes Bild setzen konnte.
Vor Ort besuchten wir eine der vorzeige Schulen, die jedoch arg mit den Problemen und Differenzen der Unterstützung von jüdischen und beduinischen Schulen zu kämpfen hat.
Das größte Problem ist die Armut, denn „wie soll ein Kind lernen, wenn es mit einem leeren Bauch zur Schule kommt?“ (Zitat Antje Naujoks).
Aber die Entwicklung der letzen Jahre wäre wohl positiv. Dennoch einfach ist es wohl nicht.
Anschließend besuchten wir noch das wirtschaftliche Zentrum Rahats, dass aber nicht mehr als einige kleine Läden umfasst, was bei einer Einwohnerzahl von circa 60.000 Einwohnern doch zu denken auf gibt.
Von einer beduinischen Familie zu Hause empfange, wurden wir von dem Vater der Familie und den beiden ältesten Söhnen in ihr Bild gesetzt. Es gibt viele Unverständnisse für Handlungen der israelischen Regierung, aber bei allem auch hier und da mal ein gutes Wort, jedoch definitiv kein Lob.
Vom menschlichen waren sie alle sehr gastfreundschaftlich und sehr entgegenkommend, jedoch haben wir auch eine sehr aufgeschlossene Familie besucht.
Am Abend wurde der Tag mit von Beduinen gemachten Filmen und einem guten Essen bei Antje abgerundet.
Alles in allem war es kein informatives Seminar, sondern eine Erfahrung, die möglichst viele Blickwindel beleuchtet hat, dafür vielen Dank an Antje.
 Wenn Interesse besteht informiert euch und seid sehr kritisch.
Und bevor ich es vergesse uns geht es gut.

Gerbir, wie mein Hausvater immer sagt.
Liebe Grüße Birger

1 Kommentar:

  1. “Gott-gewollt”

    “Während also heute die so genannte “Überproduktion” (die kein Überfluss ist) von Arbeitslosigkeit und niedrigen Löhnen, von Not und Entbehrung begleitet ist, beruht die echte, die natürliche Überproduktion auf einem wirklichen Überfluss an Ersparnissen und verursacht daher Erholung, Luxus und Lebensgenuss für alle, die es durch Fleiß und Sparsamkeit verdient haben.
    Man sagt, dass ganze Erdteile, die heute von Millionen Menschen bewohnt sind, in prähistorischen Zeiten unter Wasser gestanden hätten. Auch der Kapitalzins setzt große Gebiete der Volkswirtschaft gleichsam unter Wasser. Ihre Nutzbarmachung und Bearbeitung wird durch 4 bis 5 Prozent Zins ebenso unmöglich gemacht, als wenn ein Landgebiet von einem 4 bis 5 Meter hohen Wasserstand bedeckt ist.
    Was muss z. B. heute alles unterbleiben, weil es sich nicht “rentiert” und was könnte morgen alles in Angriff genommen werden, wenn es sich nicht zu rentieren, sondern nur die Kosten, nur die Löhne zu decken brauchte! Durch die Freigeld-Reform wird, wie am Schöpfungstage, “Land” und “Wasser” voneinander geschieden, und wirtschaftliches Neuland hebt sich aus den sinkenden Fluten des Kapitalzinses, groß genug, um alle “Überflüssigen” und “Vielzuvielen” aufzunehmen und zukünftigen Generationen Arbeit, Existenz und Wohlstand zu gewähren.”

    Georg Blumenthal (aus “Die Befreiung von der Geld- und Zinsherrschaft”, 1916)

    In der originalen Heiligen Schrift (die Bibel nur bis Genesis_11,9) heißt der Kapitalzins “Frucht vom Baum der Erkenntnis”. In der Vorstellungswelt der Dummen ist das Paradies (die freie Marktwirtschaft) jedoch ein “Obstgarten”, in dem verbotene Früchte auf “Apfelbäumchen” wachsen und nicht durch die Mehrarbeit anderer. Darum sind allgemeiner Wohlstand und der Weltfrieden für die Dummen unvorstellbar; und die “Vielzuvielen” müssen dann wohl “Gott-gewollt” sein:

    Macht oder Konkurrenz

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